Gelenkersatz Knie

Bei Kniegelenk wird zwischen Teilprothesen, Oberfächenersatz-Prothesen und gekoppelten Prothesen mit unterschiedlichen Kopplungsgrad unterschieden. Eine Knie-Teilprothese, die ihrer Form wegen auch Schlittenprothese genannt wird, kommt zum Einsatz, wenn isoliert nur ein Teil des Kniegelenks (in der Regel der innere) von der Arthrose betroffen ist, und alle Bänder zur Führung des Kniegelenkes noch intakt sind. Alternativ kann bei jüngeren Patienten (unter 50 Jahren) auch die operative Korrektur der Beinachse bei einer isolierten Arthrose des inneren Gelenkkompartiments anstatt eines Gelenkersatzes indiziert sein.

Die Standardversorgung in die Knie-Endoprothetik stellt der Oberflächenersatz dar, da in den meisten Fällen die Arthrose nicht nur isoliert ein Kniegelenkskompartiment betrifft. Hierbei werden die Oberflächen des distalen Oberschenkelknochens und des Schienbeinkopfes sparsam mit speziellen Sägeschablonen reseziert und anschließend eine entsprechend geplante Metalloberfläche einzementiert. Dazwischen befindet sich ein Gelenkblock aus Kunststoff. Bei dieser Form der Prothese bleiben die Bänder des Kniegelenks erhalten und die Prothesenanteile werden durch die körpereigenen Bandstrukturen in der richtigen Stellung gehalten (außer dem vorderen Kreuzband).

Ist der Bandapparat des Kniegelenkes geschädigt – zum Beispiel durch alte Verletzungen oder durch eine lange bestehende Arthrose mit deutlicher Fehlstellung des Beines – kommen Prothesenmodelle zum Einsatz, bei denen der Oberschenkelanteil mit dem Unterschenkelanteil wie bei einem Scharnier verbunden sind. Hierbei sind die Kräfte, die auf die Prothesenkomponenten wirken, wesentlich größer, so dass zusätzlich zur Zementverankerung ein Metallstab im Schaft der Oberschenkel- und Unterschenkelknochen verankert wird. Diese Form der Prothese kommt auch bei Wechseloperationen zum Einsatz.