Wir behandeln:
- Erkrankungen der Schilddrüse
- Überfunktion der Schilddrüse
- Vergrößerung der Schilddrüse
- Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse
- Bösartige Neubildungen der Schilddrüse (z. B. Schilddrüsen-Karzinome)
- Erkrankungen der Nebenschilddrüsen
Diagnostik und Therapie
Die Schilddrüse ist eine wichtige endokrine Drüse des Körpers und liegt in den unteren Anteilen der Halsweichteile. Aufgrund der komplexen anatomischen Verhältnisse, insbesondere in Bezug auf die Lage des Kehlkopfnerven sowie der Nebenschilddrüsen (Ort der Bildung des Parathormons zur Regulation des Kalziumstoffwechsels) werden hier hohe Ansprüche an die Fähigkeiten des Operateurs gestellt. In diesem Zusammenhang ist eine präzise Operationstechnik erforderlich. Hierbei spielt auch das ästhetische Endergebnis der Operationsnarbe eine wichtige Rolle.
Operation an der Schilddrüse
Aufgrund der großen Komplexität der Operationen an der Schilddrüse werden die Eingriffe an der Schilddrüse ausschließlich durch ein ausgewähltes Team von Kopf-Hals-Chirurgen durchgeführt. Schwerpunktmäßig führt der Chefarzt der Klinik die Schilddrüsen-Operationen – unabhängig vom Versicherungsstatus der Patientinnen und Patienten – persönlich durch. Hierbei kommen die aktuell modernsten Operationsmethoden zum Einsatz. Standardmäßig erfolgt das Monitoring des Nervus laryngeus recurrens sowie der Einsatz der Lupenbrille. Sämtliche Eingriffe an der Schilddrüse werden in Vollnarkose vorgenommen.
Halbseitige und vollständige Schilddrüsenentfernung
Im Falle einer halbseitigen Schilddrüsenentfernung (Hemithyreoidektomie) beträgt der postoperative stationäre Aufenthalt in der Regel eine, maximal zwei Nächte. Im Falle einer vollständigen Entfernung der Schilddrüse oder bei Operationen einer Krebserkrankung kann der stationäre Aufenthalt in einigen Fällen auch länger andauern. Diesbezüglich wird die Entscheidung nach der postoperativen Laborkonstellation getroffen.
Insbesondere nach einer vollständigen Entfernung der Schilddrüse ist die lebenslange Einnahme von Schilddrüsentabletten erforderlich. Die Dosierung dieser Tabletten richtet sich nach dem Wert des Schilddrüsen-stimulierenden Hormons (TSH-Wert). Die Überprüfung dieses Wertes wird im postoperativen Verlauf durch Ihren Hausarzt übernommen. Dieser legt im weiteren Verlauf außerdem die Dosierung der Substitutionstherapie mit Schilddrüsenhormen fest.
Die Hautfäden werden in der Regel am zehnten postoperativen Tag gezogen. Spätestens zu diesem Termin wird auch das histologische Ergebnis der Operation mit Ihnen besprochen werden.
Weitere Informationen
Die Nebenschilddrüsen sind kaum größer als eine Linse – und dennoch lebenswichtig: Kommen sie ihrer Arbeit nicht nach, äußert sich das häufig in Muskelkrämpfen. Sind sie aber überaktiv, drohen Müdigkeit, Depressionen und Bluthochdruck. Oft kann dann nur eine Operation helfen. In der Schön Klinik sind wir auf Erkrankungen der Nebenschilddrüsen spezialisiert. Unsere erfahrenen Ärztinnen und Ärzte bieten Ihnen verschiedene wirksame Therapieverfahren, um Ihren Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Die Nebenschilddrüsen sind die alleinigen Produzenten eines Hormons, das für die Regulierung des Kalziumhaushalts wichtig ist: Das Parathormon kontrolliert die Kalziumausscheidung über die Nieren, fördert die Kalziumaufnahme im Darm und kann bei Bedarf Kalzium aus den Knochen herausholen. Für seine Aufgaben benötigt das Nebenschilddrüsenhormon Vitamin D, Kalzium wird zum Aufbau von Zähnen und Knochen gebraucht. Es ist aber auch nötig, damit Muskeln und Nerven richtig funktionieren. Wie bei der Schilddrüse kann es auch bei den Nebenschilddrüsen zur krankhaften Überfunktion beziehungsweise Unterfunktion kommen.
Schilddrüsenknoten sind meist gutartig und rufen nur selten Beschwerden hervor. Größere Knoten können jedoch Probleme beim Schlucken und Druckgefühle verursachen. Bei einem bösartigen Schilddrüsenknoten spricht man von Schilddrüsenkrebs.
Ursache der Knoten ist in Deutschland vor allem ein Jodmangel, der bis in die 2000er-Jahre anhielt und bei etwa einem Viertel der Erwachsenen Schilddrüsenknoten entstehen ließ. Diagnostiziert werden die Knoten durch Tasten, Ultraschall und Szintigrafie. Die Medizin unterschiedet zwischen heißen und kalten Knoten:
Kalter Knoten
Ein kalter Knoten in der Schilddrüse nimmt kein Jod auf und erzeugt keine oder nur wenig Hormone. Bei der bildgebenden Untersuchung erscheint er hell oder in kalten Farben wie Blau oder Lila. Ein kalter Schilddrüsenknoten ist nur selten bösartig.
Heißer Knoten
Ein heißer Knoten produziert und speichert vermehrt Schilddrüsenhormone, was eine Schilddrüsenüberfunktion zur Folge haben kann. Das Vorliegen eines heißen Knotens wird als unifokale Autonomie beziehungsweise autonomes Adenom bezeichnet. Bei mehreren heißen Knoten ist von multifokaler Autonomie die Rede. In der Untersuchung wirken heiße Knoten eher dunkel oder werden in warmen Farben wie Rot oder Gelb dargestellt. Sie sind also nicht wortwörtlich warm oder heiß. Heiße Knoten sind in den meisten Fällen gutartig.
Von einer Schilddrüsenunterfunktion – in der Fachsprache Hypothyreose genannt – spricht man, wenn im Körper ein Mangel an Schilddrüsenhormonen herrscht. Dieser zeigt sich häufig durch Symptome wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit oder Verstopfung. Dass die Schilddrüse zu wenig Hormone produziert, kann angeboren oder durch eine Erkrankung ausgelöst sein. Eine häufige Ursache ist jedoch auch die Einnahme von Medikamenten oder ein Jodmangel.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion – in der Fachsprache auch Hyperthyreose genannt – produziert die Schilddrüse zu viele Schilddrüsenhormone. Weil das Organ für die Regulation zahlreicher Körperreaktionen zuständig ist, arbeitet der Körper bei einer Schilddrüsenüberfunktion mit Hochdruck. Dies zeigt sich durch Symptome wie Herzrasen oder innere Unruhe. Meist verursacht die sogenannte Basedowsche Krankheit (Morbus Basedow) die Schilddrüsenüberfunktion. Im Gegensatz dazu werden bei einer Schilddrüsenunterfunktion nicht ausreichend Schilddrüsenhormone produziert, was zu häufiger Müdigkeit sowie Antriebslosigkeit führen kann.
Deutschland gilt als sogenanntes „Jodmangelgebiet“. Dadurch sind Schilddrüsenvergrößerungen (auch Struma oder „Kropf“) hierzulande recht häufig. Frauen sind davon etwa viermal häufiger betroffen als Männer. Meistens entwickelt sich eine Struma zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.
Es existieren verschiedene Arten von Schilddrüsenkrebs, die sich in Ihrer Biologie und auch ihrer Aggressivität deutlich voneinander unterscheiden. Ist die Schilddrüse von Krebs betroffen, macht sich das leider erst spät bemerkbar. Daher sollten Sie schnell reagieren, wenn sich Ihre Schilddrüse in kurzer Zeit vergrößert oder eine Halslymphknotenschwellung feststellbar ist.