Die Kinderkardiologie befasst sich mit angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Herzens und der großen Gefäße. Angeborene Herzfehler sind die häufigste Fehlbildung im Kindesalter und treten bei einem Prozent aller Neugeborenen auf. Der häufigste Vorstellungsgrund in unserer Sprechstunde ist jedoch ein Herzgeräusch, das Ihrem Kinderarzt neben den normalen Herztönen im Rahmen einer Routineuntersuchung auffällt. Dieses ist relativ häufig und tritt bei 10 Prozent aller Kinder auf.

Gut für Kinderherzen

Der überwiegende Teil dieser Geräusche ist nicht durch eine Erkrankung des Herzens bedingt, jedoch ist eine ambulante Abklärung in jedem Fall geboten. Weitere Gründe für eine Vorstellung in der kinderkardiologischen Sprechstunde sind Symptome wie Herzstolpern, Herzrasen oder auch eine stattgefundene Bewusstlosigkeit ohne erkennbare Ursache. Hier erfolgt die Vorstellung beim Kinderkardiologen zum Ausschluss einer relevanten Herzrhythmusstörung. Auch Infektionen des Herzmuskels oder der Herzinnenhaut sowie ein arterieller Bluthochdruck, der bereits im Kindes- und Jugendalter auftreten kann, werden in unserer kinderkardiologischen Sprechstunde betreut.

Diagnostik und Therapie

Für die Untersuchung wird eine Überweisung von Ihrem Kinderarzt benötigt. Die Sprechzeiten der kinderkardiologischen Sprechstunde sind montags, mittwochs und donnerstags. Neben einem Anamnesegespräch und der körperlichen Untersuchung sind die Durchführung einer Herzultraschalluntersuchung (= Echokardiographie) und eines Elektrokardiogramms (= EKG) Hauptbestandteil der kinderkardiologischen Diagnostik.

Je nach Fragestellung kann zudem die Anfertigung eines Langzeit- oder eines Belastungs-EKGs erforderlich sein. Bei einem Langzeit-EKG wird über einen Zeitraum von 24 bis 72 Stunden der Herzrhythmus des Patienten aufgezeichnet. Auf diese Weise können eventuelle Rhythmusstörungen, die nur als kurze Episoden auftreten, häufig identifiziert werden. Beim Belastungs-EKG sitzen die Patientinnen und Patienten auf einem Fahrradergometer mit immer weiter ansteigendem Belastungsgrad. Während der körperlichen Belastung wird kontinuierlich das EKG abgeleitet und in regelmäßigen Abständen der Blutdruck gemessen. Hierbei zeigt sich, wie das Herz auf die veränderten Anforderungen in der Belastungssituation reagiert. 

Besteht der Verdacht auf einen erhöhten arteriellen Blutdruck, wird eine Langzeit-Blutdruckuntersuchung durchgeführt. Da einzelne Blutdruckmessungen bei einem fraglichen Bluthochdruck nur eine geringe Aussagekraft haben, werden über 24 Stunden in regelmäßigen Abständen die Blutdruckwerte gemessen und aufgezeichnet. Auf diese Weise erhalten wir eine Aussage über das Blutdruckniveau der Patientinnen und Patienten unter normalen Alltagsbedingungen. Auch die Blutdruckabsenkung während des Nachtschlafs gibt dem Kinderkardiologen wichtige Hinweise auf bestimmte Erkrankungen, wie zum Beispiel das Vorliegen einer Schlaf-Apnoe.

Die Befunde aus Echokardiographie und EKG werden noch während der Vorstellung mit Ihnen besprochen und falls notwendig, ein weiterer Kontrolltermin vereinbart. Langzeit-EKG und -Blutdruckuntersuchungen sowie das Belastungs-EKG müssen erst detailliert vom Kinderkardiologen ausgewertet werden. Nach der Beurteilung der Ergebnisse werden diese mit Ihnen ausführlich besprochen. Ihr Kinderarzt enthält im Anschluss einen Befundbericht über die komplette kinderkardiologische Untersuchung.

Weitere Informationen

Terminvereinbarung für unsere Sprechstunde unter Tel.: 0212 547-6899

Experten

Dr. med. Sven Propson
Chefarzt Dr. med. Sven Propson weitere Infos