Die Spinalkanalstenose ist eine Erkrankung, die durch die Verengung des Spinalkanals gekennzeichnet ist und Druck auf das Rückenmark und die Nervenwurzeln ausübt. Diese Bedingung tritt meistens bei älteren Erwachsenen auf und kann durch degenerative Veränderungen wie Arthritis, Bandscheibenvorfälle oder Knochenwucherungen verursacht werden. Die Verengung kann in jedem Bereich der Wirbelsäule auftreten, am häufigsten jedoch in der Lendenwirbelsäule (lumbale Spinalkanalstenose) und in der Halswirbelsäule (zervikale Spinalkanalstenose).

Die Symptome der Spinalkanalstenose können vielfältig sein, abhängig von der Lage und dem Schweregrad der Verengung. Typische Symptome umfassen Schmerzen in Nacken oder Rücken, Schwäche oder Taubheitsgefühle in Armen oder Beinen, Schwierigkeiten beim Gehen und in schweren Fällen Blasen- oder Darmkontrollprobleme. Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung, gefolgt von bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) oder Röntgenaufnahmen, die detaillierte Bilder der Wirbelsäule und des Spinalkanals liefern.

Bevor chirurgische Eingriffe in Betracht gezogen werden, sind konservative Behandlungen die erste Wahl. Diese umfassen physikalische Therapie zur Stärkung der Muskeln und Verbesserung der Flexibilität, Schmerzmanagement durch Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) oder Kortikosteroid-Injektionen zur Reduzierung von Entzündungen und Schmerzen. In vielen Fällen können diese Maßnahmen ausreichen, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Wenn konservative Methoden nicht erfolgreich sind und die Lebensqualität des Patienten signifikant beeinträchtigt ist, kann eine operative Behandlung erforderlich sein. Zu den chirurgischen Optionen gehören: 

  • Laminektomie: Bei diesem Verfahren wird ein Teil des Wirbelbogens entfernt, um den Druck auf das Rückenmark und die Nerven zu verringern.
  • Foraminotomie: Diese Operation erweitert die Nervendurchtrittsöffnungen (Foramina), um eingeklemmte Nerven zu entlasten.
  • Laminoplastik: Eine Erweiterung des Spinalkanals in der Halswirbelsäule durch Umformung der Wirbel, um mehr Platz für das Rückenmark zu schaffen.
  • Spinalfusion: Manchmal notwendig nach einer Laminektomie, um die Stabilität der Wirbelsäule zu erhöhen, indem zwei oder mehr Wirbel miteinander verbunden werden.

Diese Verfahren können allein oder in Kombination durchgeführt werden, abhängig von der spezifischen Anatomie und den Bedürfnissen des Patienten.

Chirurgische Eingriffe zur Behandlung der Spinalkanalstenose sind nicht ohne Risiken, einschließlich Infektionen, Nervenschäden, Blutungen und Problemen mit der Wirbelsäulenstabilität. Eine sorgfältige postoperative Überwachung ist entscheidend, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Rehabilitation nach der Operation ist ein wichtiger Bestandteil der Genesung und umfasst in der Regel physiotherapeutische Maßnahmen zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und zur Schmerzlinderung.

Die langfristigen Ergebnisse der Behandlung von Spinalkanalstenose variieren je nach Ausgangszustand des Patienten, der Art des durchgeführten Eingriffs und der Einhaltung der Rehabilitationsmaßnahmen. Viele Patienten erleben eine signifikante Verbesserung der Symptome und eine erhöhte Mobilität, was zu einer besseren Lebensqualität führt. Regelmäßige Nachuntersuchungen und die Fortsetzung eines angepassten Übungsprogramms sind entscheidend, um die Vorteile der Behandlung langfristig zu sichern.