Hodenkrebs

Der Hodenkrebs ist ein bösartiger Tumor, der bei Männern zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr am häufigsten auftritt. In den letzten Jahren ist weltweit eine Zunahme der Neuerkrankungen zu verzeichnen. Männer, die in ihrer Kindheit einen Hodenhochstand hatten, haben ein erhöhtes Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken. Weitere Risikofaktoren sind eine familiäre Vorbelastung, insbesondere wenn der Bruder betroffen ist, ein Tumor des Gegenhodens, das Vorhandensein von Krebsvorläuferzellen (TIN) und Fruchtbarkeitsstörungen.

Typische Symptome von Hodenkrebs sind eine schmerzlose Verhärtung oder Schwellung des Hodens. Da diese Symptome leicht übersehen werden können, ist die regelmäßige Selbstuntersuchung durch Abtasten beider Hoden entscheidend. Bei Veränderungen sollte sofort ein Urologe konsultiert werden. In der Urologischen Klinik des Städtischen Klinikums Solingen werden umfassende Untersuchungen durchgeführt, um den Verdacht auf einen bösartigen Tumor zu bestätigen oder auszuschließen. Dazu gehören körperliche Untersuchungen, Ultraschall, Blutuntersuchungen mit Bestimmung der Tumormarker und weitere spezialisierte Tests.

Sollte der Verdacht auf einen bösartigen Tumor bestehen, folgt in der Regel eine Operation. Dabei wird am freiliegenden Hoden entschieden, ob eine Gewebeprobe entnommen oder der gesamte Hoden entfernt wird. Diese Entscheidung erfolgt in Absprache mit dem Pathologen, der während der Operation eine Schnellschnittuntersuchung durchführt. Wenn ein Karzinom nachgewiesen wird, wird zusätzlich am gesunden Hoden eine Gewebeprobe entnommen, um das Vorhandensein von Krebsvorläuferzellen auszuschließen.

Je nach histologischer Klassifikation des Tumors und der durch weitere Diagnostik, wie z.B. einer Computertomographie (CT), erstellten Stadieneinteilung, kann eine zusätzliche Therapie erforderlich sein. Zu den möglichen Behandlungen gehören Chemotherapie und Bestrahlung, die beide in unserer Klinik umfassend angeboten werden. Jeder Fall wird sowohl mit dem Zweitmeinungszentrum der Universitätsklinik Köln als auch in unserer hiesigen Tumorkonferenz besprochen, um das optimale Therapieschema gemäß den geltenden Leitlinien festzulegen.

Vor einer intensiven Therapie wie Chemotherapie oder Bestrahlung wird die Möglichkeit der Kryokonservierung von Spermien angesprochen. Dies ist besonders wichtig für jüngere Männer, deren Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist. Durch unsere Kooperation mit Fertilitätszentren können wir sicherstellen, dass diese Option den Patienten zur Verfügung steht.

Die Nachsorge nach einer Hodenkrebsbehandlung ist von großer Bedeutung, um mögliche Rückfälle frühzeitig zu erkennen und sofort behandeln zu können. Dazu gehören regelmäßige Kontrolluntersuchungen und bildgebende Verfahren. Ein strukturierter Nachsorgeplan wird individuell für jeden Patienten erstellt, basierend auf dem Stadium der Erkrankung und der durchgeführten Behandlung.