Nierenkrebs
Das Nierenzellkarzinom ist mit 90 Prozent der häufigste bösartige Tumor der Niere und die fünfthäufigste Krebserkrankung bei Erwachsenen. Der Altersgipfel liegt etwa im sechsten bis siebten Lebensjahrzehnt. Verschiedene Risikofaktoren können zur Entstehung des Nierenzellkarzinoms beitragen, darunter Rauchen (auch Passivrauchen), Bluthochdruck, Übergewicht und chronische Nierenfunktionseinschränkungen. Auch bestimmte erbliche Syndrome wie die Tuberöse Sklerose oder das Von-Hippel-Lindau-Syndrom erhöhen das Risiko.
Da das Nierenzellkarzinom häufig keine klinischen Symptome zeigt und oft zufällig bei Ultraschall- oder CT-Untersuchungen entdeckt wird, ist die Vorsorge besonders wichtig. Bei der urologischen Vorsorgeuntersuchung sollten daher auch die Nieren mit untersucht werden. Die bildgebende Diagnostik umfasst Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT), die alle entscheidend zur frühzeitigen Erkennung und genauen Diagnose des Tumors beitragen.
Bei lokal begrenzten Nierentumoren ist die operative Entfernung die gängige Behandlungsmethode. Je nach Lage und Größe des Tumors kann oft ein Erhalt der Niere erreicht werden. Unsere Klinik bietet sowohl die offene als auch die endoskopische Technik („Schlüssellochtechnik“) an, die weniger invasiv ist und eine schnellere Erholung ermöglicht. Bei fortgeschrittenem Krebs, der sich bereits gestreut hat, stehen weitere Behandlungsoptionen zur Verfügung.
Für Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom sind medikamentöse Therapien oft die beste Wahl. Immunregulative Therapien (Immun-Checkpoint-Inhibitoren) und zielgerichtete Therapien (Targeted Therapies) sind hierbei besonders effektiv. Diese Behandlungen greifen spezifische Mechanismen der Krebszellen an und können größtenteils ambulant verabreicht werden, was den Patienten eine gewisse Normalität im Alltag ermöglicht.
Früherkennung spielt bei Nierenkrebs eine entscheidende Rolle, da die Erkrankung oft symptomlos verläuft und häufig zufällig entdeckt wird. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere bei Personen mit erhöhtem Risiko (z.B. Raucher, Menschen mit Bluthochdruck, Übergewicht oder genetischen Prädispositionen), sind daher unerlässlich. Moderne bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglichen eine präzise Diagnose und sollten regelmäßig genutzt werden, um mögliche Tumoren frühzeitig zu erkennen.
Die Nachsorge nach einer Nierenkrebsbehandlung umfasst regelmäßige Kontrolluntersuchungen und bildgebende Verfahren, um eventuelle Rückfälle oder Metastasen frühzeitig zu erkennen. Diese Nachfolgeuntersuchungen sind entscheidend, um den Gesundheitszustand der Patienten kontinuierlich zu überwachen und rechtzeitig therapeutische Maßnahmen einleiten zu können. Ein strukturierter Nachsorgeplan wird individuell für jeden Patienten erstellt, basierend auf dem Stadium der Erkrankung und der Art der durchgeführten Behandlung.
Neben der medizinischen Versorgung bieten wir eine umfassende Betreuung an, die auch psychoonkologische Unterstützung und sozialdienstliche Beratung einschließt. Die Diagnose Nierenkrebs kann eine große psychische Belastung darstellen, und unser Team der Psychoonkologie steht den Patienten und ihren Angehörigen zur Seite, um sie emotional zu unterstützen. Der Sozialdienst hilft bei Fragen zur Nachbetreuung, rechtlichen Angelegenheiten und Rehabilitationsmaßnahmen.