Im Zeitalter moderner Antibiotika und Impfungen sind Infektionskrankheiten immer noch eine große Herausforderung für die Medizin und die Gesundheitssysteme. Nach Herz-Kreislauferkrankungen sind Infektionskrankheiten weltweit die zweithäufigste Todesursache. Die überwiegende Mehrheit der in den Gesundheitseinrichtungen hochzivilisierter Länder behandelten Patientinnen und Patienten kann heutzutage zwar geheilt werden, dennoch kann es mit zunehmender Komplexität von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen zu unbeabsichtigten Komplikationen bei medizinischen und pflegerischen Behandlungen kommen. Zu den häufigeren Komplikationen zählen nosokomiale bzw. Krankenhausinfektionen, die sich nicht mit Sicherheit vermeiden lassen. Insbesondere Infektionen durch (multi-)resistente Erreger stellen eine zunehmende Problematik dar, weil Antibiotika hier nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr wirksam sind.

Wichtiges Ressort
Um der wachsenden Bedeutung der in Gesundheitseinrichtungen erworbenen Infektionen gerecht zu werden, wurde bereits 2011 das Ressort Krankenhaushygiene im Geschäftsbereich Medizin des Klinikums eingerichtet. Unter fachärztlicher Leitung arbeiten derzeit drei Hygienefachkräfte mit dem Ziel, bei unseren jährlich mehr als 28.000 stationären und über 50.000 ambulanten Patientinnen und Patienten Krankenhausinfektionen vorzubeugen und wenn immer möglich zu verhindern. 

Qualitätsanspruch Hygiene
Krankenhaushygiene ist ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätssicherung in der Patientenversorgung. Grundlage hierfür sind die gesetzlichen Vorgaben durch das Infektionsschutzgesetz und die Hygieneverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Empfehlungen der KRINKO beim Robert Koch Institut. 

Zum Aufgabenbereich der Krankenhaushygiene gehören: 

  • Regelmäßige Begehungen der Pflegegruppen und Funktionsbereiche, um mögliche Defizite frühzeitig erkennen und beseitigen zu können.
  • kontinuierliche Schulungen und Beratungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Fragen der Krankenhaushygiene
  • permanente Sensibilisierung von Mitarbeitern, Patienten und Besuchern für die Bedeutung der Händedesinfektion zur Prävention von Infektionskrankheiten
  • Krisenmanagement und Beratung bei epidemisch auftretenden Infektionskrankheiten und Ausbruchsereignissen
  • Mitwirkung an der Planung von Baumaßnahmen, sowie Begehungen und Kontrolluntersuchungen nach Abschluss der Maßnahmen

Kompetentes Netzwerk
In allen hygiene- und infektionsepidemiologischen Belangen arbeitet das Team der Krankenhaushygiene eng mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stadtdienstes Gesundheit zusammen. Zur Beratung stehen außerdem Experten des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene sowie des Institutes für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf zur Verfügung.

Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zu Hygiene- bzw. Infektionsproblemen in Verbindung mit Ihrer Behandlung oder Ihrem Aufenthalt im Klinikum haben. Wir beraten und helfen gern!

Ansprechpartner

Ärztliche Leiterin Kranken­haus­hygiene Dr. med. Gertrud-Sofie Schenke weitere Infos